Das große Thier.
(Fabel.)
Mel.: Juchheidi
Es war einmal ein großes Thier:,
Juchheidi, Juchheida!
Das
brannte plötzlich vor Begier
Juchheidi, heida,
Die Welt sich
näher zu beseh'n,
Drum wollte es auf Reisen geh'n
Juchheidi,
heidi, heida!
Juchheidi, Juchheida!
Juchheidi, heidi, heida!
Juchheidi, heida!
Da dacht' das Thier, wie fang ich's an?
Ich nehm 'nen großen
Titel an,
Behänge mich mit Edelstein!
Da werd' ich wohl willkommen
sein!
So kam das Thier zu hohen Herr'n
Und präsentirt Brillantenstern
Und übte fein Courtoisie -
Natürlich eben wie ein Vieh!
Da that das Thier sich was zu gut
Und soff das warme Hammelblut
Und fraß die Hühner lebend auf;
Beschnüffelt just die Damen drauf!
Es wollt' auch in's Theater geh'n,
Aus Neigung das Ballet beseh'n;
Doch, weil's bei ihm kein Schnupftuch gab,
Da spuckt es in's Parterre
hinab.
Und die moral von der Geschicht'?
Als großes Thier, da fehlt
dir's nicht,
Mit Titel und mit Edelstein
Wird man dir große
Ehren weih'n.
Mainzer Carneval-Verein. Lieder zur V. General-Versammlung am 30. Januar 1874