Theodor Eichberger (1835-1917)


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Hoch die Narretei!

Mel.: strömt herbei, ihr Völkerschaaren.

Strömt herbei, ihr Narrenschaaren,
Aus dem närr'schen Sel'genstadt!
Kommt "gelaafe" und gefahren,
"Owerstadt" und "Unnerstadt".
Kommt vom Rathhaus und vom Schlachthaus
Strömt vom Bahnhof auch herbei;
:,: Haltet all die ganze Nacht aus
Bei der lust'gen Narretei! :,:

Auf, benutzt den närr'schen Anlaß,
Strömt vom "Staan'mer Dhorn" heran,
Aus der Römergaß und "Maangaß",
Und ganz unten her vom "Maan".
Kommt hervor auch "hinn'g der Mauer",
Wie das heute in der Reih',
:,: Ist doch stets mir kurz die Dauer
Aller lust'gen Narretei! :,:

Nimmer spielt heut' die Vernünft'gen,
Labt Euch an dem närr'schen Glück!
Strömt herbei auch von der künft'gen
"Emaillirt Geschärrfawrik".
Ob von fernen Spargelgärten,
Ob vom Marktplatz - einerlei,
:,: kommt als närrische Gefährten
All zur lust'gen Narretei! :,:

Aus dem neuen Bauquartiere
Komm', o närr'sches Publikum;
Aus der Bachgaß her spaziere,
Wer da wohnt und drumherum!
Kommt vom Freihof fröhlich alle,
Macht Euch sammt und sonders frei;
:,: Es ertön' im Jubelschalle:
Vivat hoch! die Narretei! :,:

Theodor Eichberger: Hoch die Narretei!
In: Lieder zur Carnevalistischen Damen- und Herren-Sitzung im 'Frankfurter Hof' in Seligenstadt am Sonntag, den 30. Januar 1898

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