Theodor Eichberger (1835-1917)


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Der Humorist

Scan des Gedichts 'Trost'

Nicht nur seine Gedichte zeugen von einem ausgeprägten Sinn für alles Heitere - Theodor Eichberger war einer der populärsten Humoristen im Mainz des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

Als passionierter Fassenachter war er auf Carnevalssitzungen in und außerhalb von Mainz ein stets willkommener Redner, dessen Vorträge in der Bütt' von zahlreichen Tuschs begleitet und von rauschendem Beifall honoriert wurden; dies belegen die Zeitungsausschnitte, in denen seine Auftritte höchst anerkennend erwähnt werden. Unter dem Menüpunkt Carneval findet sich neben allgemeinen Informationen über die Mainzer Fastnacht jener Zeit auch das carnevalistische Werk Th.Eichbergers in Form von Vorträgen, Lieder und Eröffnungsspielen.

In den humoristischen Beilagen der Mainzer Tageszeitungen war er über viele Jahre ständig präsent, auch als er schon in Seligenstadt wohnte. Seine Glossen - viele davon sind in Mainzer Mundart gedichtet - bezogen sich meist auf das lokale Geschehen der Stadt am Rhein. Im "Hausfreund", der Beilage des Mainzer Anzeigers, hatte er gar eine ganze Seite, die er allwöchentlich füllte.

Briefkasten. Hr. Th. E. Ihre Travestie ist recht witzig und erschütternd für das Zwerchfell; allei nwegen mehrerer Ausdrücke, die darin enthalten sind, ist es nicht rathsam, dasselbe für unser Blatt aufzunehmen.
In jungen Jahren schlug der Humorist manchmal etwas über die Stränge.

Zwischen Oktober 1876 und Dezember 1877 gab Theodor Eichberger gemeinsam mit Jean Bohne selbst eine Satirezeitschrift heraus, den Mainzer Schwewwel. Der Mainzer Schwewwel hatte eine Auflage von 10.000 bzw. 10.001 Stück und wurde von Abonnenten in Mainz und im Großherzogtum, in ganz Deutschland und auch in Übersee bezogen.

Um das Bild der Mainzer Carnevals- und Humoristenszene im letzten Viertel des 19. Jh. zu ergänzen, findet sich im Kapitel Mainzer Humoristen eine Aufstellung von Humoristen und Fastnachtern in Mainz zur jener Zeit.


Trost.

Wie wäre die Narrheit der Welt zu ertragen,
Des Unverstands kleinliche Grillen und Plagen,
Wenn nicht aus der Thorheit urewigem Dunkel
Drei Sternlein erglänzten mit prächt'gem Gefunkel;
Sie leuchten als lust'ge Gesellen hervor,
Und heißen: Satyre und Witz und Humor!

Theodor Eichberger: Trost.
In: Mainzer Schwewwel Nr. 23, II. Jg, vom 10 Juni 1877

Briefkasten des Mainzer Anzeigers Nr. 39 vom 16. Februar 1855

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