Theodor Eichberger (1835-1917)


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Seligenstadt

Im Jahr 1875 zog Theodor Eichberger von Mainz nach Seligenstadt am Main, wo er eine Schuhwarenhandlung übernahm.

Eine spätere Postkarte an Sohn Heinrich Rudolf in Flonheim zeigt das Haus in Seligenstadt, aus dem Theodor und seine Frau im Greisenalter sowie die Tochter Regina herausschauen.

Das Foto auf der Postkarte

Theodor Eichberger (links), Ehefrau (rechts) und Tochter Regina (oben)

Scan der Postkarte an Sohn Heinrich Rudolf


Leider wurde von dieser Postkarte die Briefmarke und mit ihr der Datumsstempel entfernt; sie lässt sich anhand des Alters der Personen auf den Zeitraum zwischen ca. 1910 und 1917 datieren.

Der Text auf der Rückseite der Postkarte lautet:

Kennst Du das Haus mit dunklem Ziegeldach,
Es ruft ein lieb' Erinnern in Dir wach,
Und die Bewohner, die heraus da schaun
Von Haaren grau sowie auch dunkelbraun?
Kennst Du es wohl? Vertraut sieht's aus,
Denk' nur an's Lied vom „teuren Vaterhaus“.

Dein Vater Th. Eichberger
Herzliche Grüße. Karte erhalten.

Offensichtlich ist dieses Gedicht zu verstehen als ein Wink mit dem Zaunpfahl an den Sohn – dem der Familiensinn abging – seine alten Eltern mal wieder zu besuchen.

In den Monaten März und April des Jahres 1877 versuchte er das Anwesen in Seligenstadt zu verkaufen, um wieder dauerhaft nach Mainz zurückkehren zu können. Damals ließ er über mehrere Wochen folgende Anzeige im Mainzer Schwewwel erscheinen:


Scan des Verkaufsanzeige für das Anwesen in Seligenstadt

Zu verkaufen.
In einem freundlichen Städtchen am Main (Großh. Hessen) ist ein schönes Anwesen, in welchem eine Schuhwaaren-Handlung mit dem besten Erfolg betrieben wird, zu verkaufen. Dasselbe besteht aus einem zweistöckigen Wohnhaus, Stallung etc., sowie circa 190 Quadrat Klafter Gemüsegarten mit vielen edlen Obstbäumen, Reben, fließendem Wasser etc.; alles in bestem Zustand. Preis 12,000 Mark. Bedingungen günstig. Näheres bei Hrn. W. Born, Rochusstraße 8 in Mainz.



Das Anwesen grenzte sowohl an der Vorder- als auch an der Rückseite an je eine Straße und hatte einen sehr großen Garten, durch den ein Bach – das „fließende Wasser“ – floss. Nachdem Th. Eichberger keinen Käufer für das Haus finden konnte, fügte er sich schließlich seinem Schicksal und blieb weiterhin Schuhwarenhändler in Seligenstadt. Seiner Geburtsstadt Mainz war er stets verbunden: nach der Einstellung des Schwewwel Ende 1877 ist er noch oft nach Mainz gereist, insbesondere zur Fastnachtszeit; auch veröffentlichte er in den folgenden vier Jahrzehnten eine Vielzahl von Glossen in den verschiedenen Mainzer Tageszeitungen.

In der letzten Nummer des Mainzer Schwewwel vom 30. Dezember 1877 bat er darum, Post an ihn künftig nach Seligenstadt zu senden:


Scan der Anzeige mit der Bitte, Th. Eichbergers Post nach Seligenstadt zu schicken.

Briefe etc. an mich ersuche künftig nach
Seligenstadt (Großh. Hessen)
zu adressiren.

Th. Eichberger.



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