Theodor Eichberger jun. (1867-1938)
Bernhard Theodor Eichberger wurde am 29. April 1867 in Mainz geboren, Sohn von Theodor Eichberger und dessen erster Ehefrau Arnoldine Gertrude Schlüter. 1875 zog er mit seinen Eltern nach Seligenstadt am Main, wo der Vater eine Schuhwarenhandlung übernahm. Seine Mutter verlor Bernhard Theodor mit 15 Jahren; sie verstarb 1882. Aus Briefen an den Vater geht hervor, dass er in den 1890er Jahren u.a. in der Mülheimer Carnevals-Gesellschaft „Ulk“ aktiv war.
In Leipzig verlegte Bernhard Theodor die Deutsche Drogistenzeitschrift. Auch heiratete er die Tochter des Verlagsinhabers. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor, Lore und Gertrud. Lore kränkelte und verstarb jung. Tochter Gertrud ehelichte den Arzt Dr. Bernhard Singer am Leipziger Elisabethkrankenhaus, der wie ihr Vater ebenfalls aus Seligenstadt gebürtig war; die Familien Singer und Eichberger in Seligenstadt waren sehr befreundet.
Im Jahre 1926 stiftete Bernhard Theodor zusammen mit seiner Frau der Einhardbasilika in Seligenstadt am Main eine Glocke, die Marzellinus- und Petrusglocke; er wurde daraufhin zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
Für diese Glocke wandte Bernhard Theodor Eichberger sein gesamtes väterliches Erbteil auf. Die Glocke wurde im Spätjahr 1925 gegossen, wiegt 3.300 kg, hat einen Umfang von 174 cm und den Grundton b. Über dem Bildnis des Marcellinus und des Petrus trägt die Glocke die Inschrift:
(Ihr gesegneten Schutzheiligen und Märtyrer, Petrus und Marcellinus, betet für uns.)
Gestiftet der Vaterstadt von Verleger Theodor Eichberger und Ehefrau Iohanna in Leipzig.
Theodor Eichberger jun. verstarb am 8. Januar 1938 in Leipzig.
Weitere Informationen über die Glocken der Seligenstädter Basilika entnehme man dem „Gedenkblatt an die Heimkehr der Glocken nach dem Krieg“ aus der Nachkriegszeit und sind auch bei den „Glockenfreunden Seligenstadt“ einsehbar.