Hoch der Jugendzeit
Mel.: Mit dem Pfeil und Bogen a.
Mit Papier und Feder
Wacker ausstaffirt,
Ist von uns ein jeder
Einst
zur Schul' marschiert. Tralala
Mit nem Riem' die Bücher
Waren zugeschnürt,
Denn man hielt's
für klüger,
Wenn man kein's verliert!
Äpfel, möglichst dicke,
Wurden eingesteckt,
Für zehn Uhr zu
"picke";
's hat so gut geschmeckt!
Fehler bei dem Schreiben
Machten keinem bang;
Mußt man "sitzen"
bleiben,
War's gewiß nicht lang!
Anders ist's geworden,
Ach! 's tut einem leid,
Größer sind
wir worden,
Kleiner ist die Freud'!
In der Schul' des Lebens,
Die man jetzt passirt,
Sucht man
oft vergebens
Den, der korrigirt!
Und die Äpfel munden
Lang nicht mehr so gut,
Denn du bist verschwunden,
Frischer
Jugendmuth!
Und das "schlechte" Schreiben
Büßt jetzt mancher schwerr;
Dieses
kann beschreiben
Mancher Redakteur.
Drum mit lautem Schallen
Tön' es weit und breit:
Hoch der Schönst'
von allen,
Hoch! der Jugendzeit!
Ehemalige Boudin-Schüler: Lieder zur Abendunterhaltung am 31. Oktober 1875